Herr Schnabel und das große Bällebad-Abenteuer

Eine Geschichte über Träume, Tunnel und zusammenrutschende Tiere auf einem Sofabett.

Am Hemmelsbäker Kanal, gleich dort, wo das Wasser in weichen Kurven unter den Bäumen entlangfließt, lebt ein ganz besonderer Graureiher.
Er heißt Herr Schnabel.

Herr Schnabel ist stolz, aufrecht, ein bisschen eigensinnig  und er beobachtet die Welt gerne in Ruhe.
Am liebsten sitzt er auf einem alten Holzgeländer an der Rückseite des Kanals und beobachtet die Menschen, wie sie in diesen riesigen, blau-gelben Markt mit den schwedischen Möbeln gehen.

Und eines Tages sieht er es:

Das Bällebad.

Tausende bunte Kugeln, ein Meer aus Farben, Kinder, die kreischen, rutschen, tauchen  und mittendrin ein Gefühl: Freiheit.

„Da möchte ich auch mal rein“, seufzt Herr Schnabel.
„Aber wer lässt schon einen Graureiher durchs Haupteingangsglas...“

Ein Plan mit Tunnel

Als Herr Schnabel seinen Wunsch beim Abendbrot mit seinen Freunden teilt, etwas getrockneter Fisch, serviert auf einem Algenblatt, sind sie sofort dabei.

Luam der Maulwurf klopft mit der Schaufel. „Ich grabe. Ich liebe Tunnel! Und ich hab noch einen Plan aus der Schattenwelt.“

Snag die Gans lacht. „Ich flieg die Strecke ab und geb Zeichen, wenn jemand kommt.“

Blak die kuhige Kuh fragt: „Können da auch große Tiere ins Bällebad? Ich will mal auf diese flauschige Eckcouch!“

Spooner das Blässhuhn zappelt: „Ich will rutschen! Und Softeis! Gibt's da wirklich Softeis?!“

Und so beginnt das große Projekt:
Operation Köttbullar.

 Ab durch den Tunnel

Am nächsten Samstag ist es soweit.
Luam hat den Tunnel bis direkt unters Bällebad gegraben, inklusive Seitenausgang in der Lampenabteilung.
Ein sanfter Erlen-Ast dient als Aufstiegshilfe.
Herr Schnabel ist aufgeregt. „Bin ich zu langbeinig für sowas?“

Aber kaum sind sie drin... ist alles perfekt.

  • Blak testet sämtliche Sofas („Das hier quietscht!“)

  • Snag fährt Rolltreppe auf und ab

  • Spooner hüpft ins Bällebad mit einem lauten „Plopp!“

  • Red und Pointer schwimmen in einer Glaskaraffe auf einem Deko-Tisch

  • Schnitti die Katze bewacht das Soft-Ice-Gerät („Ich bin Sicherheitspersonal“)

  • Herr Schnabel? Taucht mit langen Beinen durchs Bälle-Meer. „Ein Traum…“

Blaulicht und Blitzplan

Doch dann, plötzlich:
Blaulicht!
Ein Streifenwagen parkt vor dem Eingang.

„Oh-oh“, sagt Spooner mit einem Wurm im Schnabel.
„Hat uns jemand gesehen?“

Blak sitzt auf einem Bett und flüstert:
„Ich glaube... ich hab geschnarcht im Liegen.“

Alle frieren ein.

Nur Luam bleibt cool.
„Keine Panik. Ich kenn den Hausmeister. Der hat die Rolltreppen angelassen, damit sein Hund heimlich fährt.“

Er zwinkert. Dann pfeift er.

Und zack, tauchen alle wieder in den Tunnel ab.
Schnitti zieht noch schnell die Sicherung vom Softeis. „Damit es nicht tropft!“

 Zuhause und Eis

Zurück am Kanal lachen sie alle.

„Ich war in einem Bällebad!“, ruft Herr Schnabel.
„Und ich hab Köttbullar gestreichelt!“, ruft Snag.
„Und das Sofa im dritten Gang macht ‘Möööh’“, kichert Blak.

Luam holt ein kleines Döschen aus dem Boden: Vanille-Schatteneis.

„Na also“, sagt er. „Was wäre ein Abenteuer ohne Nachtisch?“

**

Und so endet ein Tag voller Mut, Unsinn, Farben und echter Freundschaft.

Denn wenn man zusammen lacht, rutscht und flüchtet, dann ist man nicht nur Freunde.

Dann ist man ein Team.
Ein Bällchenbad-Team.

Ende