Nach dem Milchschaum-Gipfel in Alfter...
Wenn man Mr. Big fragt, also wirklich Mr. Big, den Herrn mit der majestätischen Ruhe und dem leichten Hang zur Theatralik, dann ist der Vormittag nach dem Milchschaum-Gipfel reserviert. Für Erholung. Für wohliges Ausatmen. Für nichts.
Die Welt ist in Ordnung, wenn der Schaum geschlürft, der Napf gefüllt und die Menschen ausreichend zurechtgewiesen sind. Dann zieht sich Seine Flauschigkeit auf die Couch zurück, in eine perfekte Position zwischen Decke, Kissen und dem sanften Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben.
In seinem Kopf? Gedanken wie:
„Wie weich kann ein Sofa eigentlich sein?… Sollte ich vielleicht die Liegefläche heute tauschen?… Ach nein, dieser Platz kennt meinen Rücken.“
Und vielleicht auch: „Ich sollte das mit dem Meckern beim nächsten Mal noch etwas deutlicher machen. 3,5 Sekunden Verspätung, wirklich, Bo.“
Die Augenlider werden schwer. Die Schnurrhaare zucken sanft. Ein letzter Seufzer. Und dann: Ruhe.
Aber dann…
Ein leises Trappeln. Links.
Ein Schatten. Noch näher.
Lilly. Anschleichend. Ganz vorsichtig. Pfote für Pfote.
Mr. Big knurrt leise. Warnstufe Gelb.
Lilly friert kurz ein… geht dann rechts herum. Vielleicht klappt’s ja von da?
Doch Big hat’s im Blick. Diesmal kommen Blitze, direkt aus den Augen. Warnstufe Rot.
Lilly aber?
Setzt sich. Und wartet. Und lächelt (in Gedanken jedenfalls).
Und dann... legt sie los.
Lilly (sanft schiebend):
„Hallo Big… nur mal kurz… darf ich? Nur mal Pfötchen halten, bitte?“
Mr. Big (innerlich seufzend):
„WENN es sein muss… Aber wehe, du fängst an zu schnurren.“
Lilly (schon am schnurren):
„Hab dich lieb.“
Mr. Big:
„Ich weiß. Ich weiß. Ich bin unwiderstehlich.“
Mr. Big ergibt sich seufzend seinem Schicksal. Mit leichtem Grummeln, versteht sich. Aber, so viel darf verraten werden, er lässt sie gewähren. Vielleicht. Für genau 1 Minute und 36 Sekunden.
Und Daisy?
Wo sie gerade ist?
Was sie gerade macht?
Warum sie nicht mitkuschelt?
Das... wird in der nächsten Geschichte erzählt.