
Mona hebt ab, Reise mit Möwenblick
Ein neues Kapitel aus dem Flauschland
Mona war früh wach. Noch bevor Joss seinen ersten Kaffee murmelte und Brodie mit dem Staubsauger fluchte (aus Versehen gegen den Wäschekorb, wieder mal).
Sie tappte durch den Hauswirtschaftsraum, zog ihr kleines, abgewetztes Täschchen hinter sich her und warf einen letzten Blick zurück auf ihren geliebten Deckenhügel.
„Nur ein paar Tage“, murmelte sie. „Nur ein kleiner Ausflug nach Oppeln. Zu Nic.“
Dann nickte sie sich selbst zu. Ein bisschen wie eine Geschäftsreisende. Oder eine Abenteurerin auf Miniurlaub.
Oder wie eine ganz normale Staubmilbe mit Sehnsucht.
Aber das Wichtigste war: Ewo, die Möwe, wartete.
Er hatte den Zettel gefunden, den sie ihm durchs Fenster auf die Ducati flattern ließ, fein säuberlich auf Wachspapier geschrieben, mit Spinnfaden verschnürt.
Ewo war zwar keine Brieftaube, aber er hatte Herz und Humor. Und: einen soliden Orientierungssinn.
Wenn er nicht gerade auf dem Ducati-Spiegel balancierte, flog er gerne tief über Gleise –
„Die führen direkt an Oppeln vorbei“, hatte er gesagt. „Kein Stau. Kein Navi. Nur Rückenwind.“
Heute war der Tag.
Mona schlüpfte aus dem leicht geöffneten Türspalt, Brodie hatte beim Müllrausbringen die Tür wieder ein kleines bisschen zu lange offenstehen lassen.
Sie warf noch einen Blick nach oben. Kein Mensch in Sicht. Perfekt.
Sie wanderte den Hof entlang, vorsichtig zwischen Tulpen und Farn.
„Schön habt ihr’s hier“, flüsterte sie dem Blumenbeet zu.
Und da stand er auch schon:
Dumdum.
Stumm.
Unbewegt.
Aber wach.
„Ich bin dann mal weg“, rief Mona leise.
Dumdum brummte zustimmend.
„Oppeln also. Mutig, kleine Flauschkugel.“
Plötzlich hörte sie ein leises Schnaufen.
Frau Schmidt näherte sich, mit ihren Walking-Stöcken, federnd wie eh und je.
Sie blieb stehen, sah Mona an und sprach in diesem typisch-schneckenhaften Tonfall, der immer ein bisschen nach Philosophie roch:
„Wohin du auch fliegst, vergiss nicht, wer du bist. Und trag immer ein bisschen Zuhause im Herzen. Oder wenigstens in der Tasche.“
Mona nickte ehrfürchtig.
Frau Schmidt zwinkerte, dann walkte sie davon, mit einem Glitzerschweif aus Schneckenschleim und Weisheit.
An der Bahnschranke wartete Ewo schon.
Mit Mütze.
Und breiten Schwingen.
„Bereit?“
Mona grinste.
„Mehr als je zuvor.“
Und dann, hob sie ab.
Zwischen Gleisen, Tulpen und Horizont.
Richtung Oppeln.
Richtung Freundschaft.
Richtung Abenteuer.
Fortsetzung folgt…
(wenn die Thermik stimmt und Nic den Tee warm hat.)
📌 Fußnote für Adleraugen und Bilddetektiv: innen:
Na, ist dir was aufgefallen? 🌷🧢🎒
Vielleicht blühen da Tulpen, von denen im Bild keine Spur ist?
Oder Mona trägt heute Tasche statt Rucksack –
und Ewo hat mal ein Cappy auf dem Kopf… und mal nicht? 😉
✨ Keine Sorge: Das ist kein Fehler. Das ist Fantasie.
Und manchmal ist die eben ein bisschen flatterhaft.
Wie der Wind, wie Mona, oder wie ein Möwen Hut im April.
Was du findest, darfst du also behalten 🕵️♀️💛
– als kleinen Schatz.
Oder als Erinnerung daran, dass in Geschichten nicht alles stimmen muss –
nur das Gefühl.
Viel Freude beim Entdecken, und nicht zu streng sein mit uns.
Wir erzählen mit Herz, nicht mit Lineal 💫
– Easy (für Brodie, die gerade den nächsten Funken spinnt) 🧶✨📚
