✨ Indian Summer Roadtrip 2025
Drei Wochen, ein Auto und ein grober Plan. Mehr brauchte es nicht, um den Nordosten Amerikas zu entdecken 🚗🍁
Unsere Indian Summer Rundreise führte uns durch Neuengland und ein Stück weit nach Kanada. Von den großen Städten wie Boston, Montreal, Ottawa, Philadelphia und New York bis zu kleinen Orten, die man nicht suchen muss, weil sie einen einfach finden 🌾
Gebucht war nur das Nötigste: der Flug, die ersten drei Nächte für das ESTA und ein Mietwagen für die gesamte Zeit. Alles andere wollten wir offen lassen. Wir wollten entscheiden, wo wir länger bleiben, welche Straßen wir nehmen und welche Orte uns spontan anziehen 🗺️
Genau das machte diese Reise so besonders. Wir fuhren durch Landschaften, die in allen Farben des Herbstes leuchteten 🍂 Wir standen am Meer, in Wäldern, zwischen Wolkenkratzern und kleinen Dörfern. Jeder Tag war anders und doch fühlte sich alles verbunden an 💫
Manches, was ihr hier lest, habe ich vor Ort erlebt, anderes später nachrecherchiert, mit dem Wunsch, es so wahrheitsgetreu wie möglich wiederzugeben. Ich bin keine Reiseführerin, sondern einfach jemand, der mit offenen Augen reist und Eindrücke teilt, wie sie sich anfühlen. Kleine Ungenauigkeiten möge man mir verzeihen, sie gehören wohl dazu, wenn man Erinnerungen in Worte fasst ✨
Die Fotos auf dieser Seite stammen von Jens und mir. Bitte respektiert, dass sie urheberrechtlich geschützt sind und nicht heruntergeladen oder weitergegeben werden dürfen. Wenn ihr andere an unserer Reise teilhaben lassen möchtet, könnt ihr die Seite gerne verlinken oder weitersagen, darüber freuen wir uns sehr 💛
Weitere Hinweise findet ihr im Impressum 🌿
Kommt mit uns auf diese Reise, wir nehmen euch ein Stück mit durch den Indian Summer 🍁✨
✨ Reisetage im Überblick
Hier kannst du direkt zu den einzelnen Tagen springen und unsere Route durch den Indian Summer noch einmal miterleben 🍂
Tag 1 🏙️ Boston und der Freedom-Trail
Tag 2 ⚾ Boston, Fenway Park und Cambridge
Tag 3 📖 Concord, Salem und die Flume Gorge
Tag 4 🚗 Von Lincoln nach Greenville
Tag 5 🌲 Greenville, Moosehead Lake und Fahrt an die Küste
Tag 6 🌊 Lubec, Campobello Island und Bucksport
Tag 7 🦞 Acadia National Park und Bar Harbor
Tag 8 🍁 Bucksport, Bangor und die Kancamagus Route
Tag 9 🛣️ Von Norwich nach St. Albans
Tag 10 🇨🇦 Von St. Albans nach Montréal
Tag 11 🌆 Montréal – Stadtklang und Aussicht
Tag 12 🏛️ Von Montréal nach Ottawa
Tag 13 🦌 Von Ottawa nach Lake Placid
Tag 14 ☔ Kingston – Regenzeit mit Charme
Tag 15 🌉 Philadelphia – Ankommen zwischen Fluss und Stadt
Tag 16 🎶 Philadelphia – Stadt der Energie und Geschichte
Tag 17 🎓 Princeton und New Haven
Tag 18 🕯️ Sleepy Hollow und die Fahrt nach Rochelle Park
Tag 19 🗽 New York City
Tag 20 🍎 New York City – Im Takt der Stadt
Tag 21 ✈️ Rückreisetag – New York City nach Bremen
📍 Tag 1 – Boston und der Freedom Trail
Unser erster richtiger Reisetag begann in Framingham. Nach dem Frühstück fuhren wir zur Riverside Station und nahmen die Green Line nach Boston 🚉 Schon die Fahrt dorthin fühlte sich besonders an, vorbei an kleinen Orten, alten Holzhäusern, viel Grün und den ersten bunten Blättern des Herbstes 🍁
In Boston wollten wir gleich den Freedom Trail laufen. Und das war ein wunderbarer Start. Der Weg führt quer durch die Stadt, immer dem roten Backsteinpfad nach, vom grünen Boston Common über das goldene Dach des State House bis hinauf zum Bunker Hill Monument. Dazwischen so viele Orte, an denen man Geschichte spüren kann, alte Kirchen, Friedhöfe mit schiefen Steinen, enge Gassen, Kopfsteinpflaster, das alles mitten im Stadtleben.
Wir haben uns Zeit gelassen, sind stehen geblieben, haben gelesen, gestaunt und Fotos gemacht 📸 Boston hat eine besondere Ruhe, obwohl es voller Leben ist. Die Menschen waren unglaublich freundlich, hilfsbereit, interessiert, offen. Wir haben uns gleich willkommen gefühlt.
Ein schöner, intensiver Auftakt unserer Reise. Und am Abend wussten wir, das war erst der Anfang, aber einer, der uns lange in Erinnerung bleibt 💫
📍 Tag 2 Boston, Fenway Park und Cambridge
Der zweite Tag begann mitten in Boston mit einer Führung durch den Fenway Park ⚾ Die Heimat der Red Sox gilt als ältestes Baseball Stadion der Vereinigten Staaten und wurde bereits 1912 eröffnet. Man spürt dort sofort den Stolz der Stadt. Das berühmte Green Monster, die fast elf Meter hohe grüne Wand im linken Außenfeld, ist das Wahrzeichen des Stadions. Von dort aus haben schon Generationen von Fans Spiele verfolgt. Besonders schön war der Blick über das Spielfeld und der kleine Dachgarten, auf dem tatsächlich Gemüse angebaut wird. Ein Ort voller Geschichte, Leidenschaft und Liebe zum Detail.
Am Nachmittag fuhren wir nach Cambridge. Wir spazierten durch Harvard, über Plätze, auf denen schon seit Jahrhunderten Studenten unterwegs sind. Alte Gebäude aus rotem Backstein, grüne Höfe, dazwischen Stimmen, Lachen, Musik. Überall Eichhörnchen, Vögel und Gänse, die sich scheinbar genauso wohl fühlten wie wir 🎓 Harvard wirkt wie eine kleine Stadt für sich, geordnet, lebendig und voller Energie.
Ein Stück weiter dann das MIT. Klare Linien, moderne Architektur, Glas, Stahl, weitläufige Wege. Die Stimmung dort ist ganz anders, fast futuristisch. Zwischen den beiden Universitäten liegen nur wenige Minuten, aber sie zeigen zwei Welten, Tradition und Fortschritt nebeneinander.
Zum Abschluss zog es uns ans Wasser. Hinter dem MIT öffnet sich der Blick über den Charles River. Das Licht war weich, die Luft kühl, Boote glitten über den Fluss. Später am Boston Tea Party Ships and Museum endete der Tag mit Hafenstimmung und einer Prise Geschichte. Das Viertel dort erinnert ein wenig an Hamburg, nur mit amerikanischer Gelassenheit 🌇
Ein Tag, der Boston von seiner vielseitigsten Seite zeigte, sportlich, geschichtsträchtig, jung und lebendig. Und mit diesem besonderen Gefühl, dass Herbstlicht und Stadt miteinander tanzen 🍁💫
📍 Tag 3 Concord, Salem und die Flume Gorge
Der Tag begann mit einem Halt in Concord. Wir machten dort einen kleinen Spaziergang durch das historische Zentrum und waren sofort verzaubert. Ein richtig malerisches Neuengland Örtchen mit weißen Holzhäusern, gepflegten Gärten und viel Geschichte in der Luft. Concord gilt als Geburtsort des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges von 1775. Ich habe gelesen, dass hier auch einige große amerikanische Schriftsteller lebten, Ralph Waldo Emerson, Henry David Thoreau und Louisa May Alcott 📖 Ihre Werke kenne ich selbst nicht, fand es aber spannend zu erfahren, dass so viel Literaturgeschichte in diesem kleinen Ort verwurzelt ist.
Danach ging es weiter nach Salem, etwa 45 Minuten entfernt. Schon beim Ankommen spürte man, dass der Ort stark auf das Thema Hexen ausgerichtet ist. Viele Besucher, viele Läden, überall Hexensymbole. Für uns war das nichts, aber wer sich für die Geschichte der Hexenprozesse und das Halloween Flair interessiert, wird hier sicher glücklich. Die Fahrt dorthin war dafür wunderschön, gesäumt von Wald, alten Häusern und dieser typischen Neuengland Atmosphäre 🍂
Am Nachmittag erreichten wir die Flume Gorge im White Mountain National Forest. Gegen halb vier konnten wir direkt durchgehen, keine Wartezeit, ideales Wetter. Die Wanderung dauerte etwa anderthalb Stunden und führte über Holzstege und schmale Wege durch eine eindrucksvolle Schlucht. Bis zu 27 Meter hohe Granitwände, rauschendes Wasser, moosbewachsene Felsen und der Herbstwald in allen Farben, ein Erlebnis, das uns sprachlos machte 🌿💦
Am Abend kamen wir in Lincoln an, wo wir für diese Nacht geblieben sind. Ein ruhiger Ort am Rand der White Mountains, perfekt, um nach dem langen Tag zur Ruhe zu kommen 🌙
Ein großartiger Tag, der von Geschichte über Natur bis hin zu purer Herbstmagie alles hatte, was man an Neuengland liebt 🍁💫
📍 Tag 4 Von Lincoln nach Greenville
Am Vormittag starteten wir in Lincoln im Bundesstaat New Hampshire. Die Route führte uns quer durch die White Mountains hinein nach Maine, vorbei an Wäldern, klaren Bächen und Hügeln, die schon ganz im Farbenrausch des Herbstes standen 🍁
Erster Halt war Littleton, ein typisches Neuengland Städtchen mit klassischer Main Street, kleinen Läden und gemütlichen Cafés. Von dort fuhren wir weiter auf der US 2 East, die sich in weiten Kurven durch Wälder und Dörfer zieht. Immer wieder öffneten sich Ausblicke auf weite Täler, kleine Seen und verstreute Farmen.
In Gorham legten wir eine Pause ein. Hinter dem Ort fanden wir einen See, breiteten unsere Decke aus, tranken Kaffee und Cappuccino und genossen die Sonne im Gesicht. Ein ruhiger Moment mitten im Indian Summer ☕🍂
Weiter ging es nach Rumford in Maine, wo mitten in der Stadt die Rumford Falls liegen. Ein Wasserfall direkt zwischen den Straßen, kraftvoll und doch friedlich. Ein kleiner Ort, der Natur und Alltag ganz selbstverständlich miteinander verbindet.
Entlang des Androscoggin River führte die Fahrt weiter nach Skowhegan, wo wir einen kurzen Stopp für einen Einkauf machten. Die Sonne stand schon tief, das Licht warm und weich, die Bäume leuchteten in allen Tönen von Gold, Rot und Orange.
Am Abend erreichten wir Greenville am Moosehead Lake, den größten See des Bundesstaates Maine. Umgeben von Bergen und Wald liegt dieser Ort wie eine Oase der Ruhe. Man spürt sofort, dass hier die Natur den Rhythmus vorgibt. Wir blieben über Nacht in Greenville und freuten uns auf den kommenden Tag am See 🌲🌙
Ein langer Reisetag, viele Kilometer, unzählige Eindrücke. Überall freundliche Menschen, Stille, Farben und dieses Gefühl, dass die Welt hier ein wenig langsamer atmet 💫
📍 Tag 5 Greenville, Moosehead Lake und Fahrt an die Küste
Wir haben in Greenville sehr gut geschlafen. Als wir am Abend zuvor ankamen, war es stockdunkel, man sah kaum etwas, nur die Silhouetten der Hügel. Es fühlte sich ein wenig an, als könnte gleich ein Elch aus der Finsternis treten. Doch das Zimmer war gemütlich und der Empfang herzlich, die Besitzerin hatte glücklicherweise noch ein Zimmer für uns. Alles wirkte rustikal, aber genau das passt hierher.
Am Morgen dann die Überraschung. Der Blick vom Balkon war faszinierend. Vor uns leuchteten die Wälder des Indian Summer und überall raschelte es leise. Auf dem Geländer entdeckten wir unzählige Marienkäfer, offenbar typisch für diese Jahreszeit hier. Hinter den Bäumen glitzerte der Moosehead Lake, still und weit, eingerahmt von Hügeln und Bergen. Die Luft war klar, die Stimmung ruhig, fast andächtig. Eine dieser Szenen, die man in sich abspeichert, weil sie mehr sagt als Worte können 🍁
Im Herbst tauchen in Neuengland oft auffallend viele Marienkäfer auf. Sie suchen Wärme, bevor der Winter kommt, und sammeln sich gerne an hellen Hauswänden oder Fenstern. Für Einheimische gehört das fest zum Herbst, für Reisende ist es eine charmante Begleiterscheinung des Indian Summer 🐞
Nach dem Frühstück, einfach, süß und typisch amerikanisch, starteten wir in Richtung Küste. Die Sonne stand mild über den Wäldern, das Licht golden wie Honig. Die Strecke führte uns durch das herbstliche Maine, endlose Wälder, glitzernde Seen, kleine Orte und immer wieder neue Farbtöne des Indian Summer. Ein Tag zum Staunen, Fahren und Schauen 🌲
In Machias legten wir eine Pause ein und gönnten uns ein Eis 🍦, einfach, lecker, genau richtig mitten in diesem ruhigen Küstenort. Danach entschieden wir spontan, nicht nach Eastport zu fahren, sondern weiter bis Lubec, den östlichsten Ort der Vereinigten Staaten.
Am Abend fanden wir dort ein kleines Motel im Ort, schlicht, freundlich, genau richtig nach einem langen Fahrtag.
Ein Tag voller Weite, Farbe und Stille. Maine zeigte sich so, wie man es sich immer erträumt, ruhig, weit und ein bisschen wild 💫
📍 Tag 6 Lubec, Campobello Island und Bucksport
Der Tag begann in Lubec mit einem Moment, der bleibt. Früh am Morgen fuhren wir hinaus zum West Quoddy Head Lighthouse, dem rot weiß gestreiften Leuchtturm am östlichsten Punkt der Vereinigten Staaten 🇺🇸 Das Meer lag still, kein Wind, die Sonne warm, und der ganze Morgen fühlte sich leicht und friedlich an. Der Blick auf das Wasser, die Weite, die Farben, einfach magisch.
Ein Stück weiter die Küste hinunter fanden wir einen kleinen Strand, abseits des Leuchtturms. Dort begegneten wir Mr. Natural, einem pensionierten Renn Greyhound, und seinem Besitzer, einem unglaublich freundlichen Amerikaner, der uns viele Tipps gab und mit Begeisterung von der Gegend erzählte. Solche Begegnungen machen Reisen besonders 🐾
Zurück im Motel gab es Frühstück, typisch amerikanisch, mit frisch gebackenen Blueberry Muffins, Kaffee, Orangensaft und Bananen. Süß, einfach, liebevoll gemacht.
Danach überquerten wir die Brücke nach Kanada in den Roosevelt Campobello International Park. Wir sahen das Roosevelt Cottage von außen, spazierten durch die Gärten und am Wasser entlang. Die Mitarbeiter im Visitor Center waren herzlich, vermutlich ehrenamtlich, und gaben dem Ort eine warme, fast familiäre Atmosphäre 🍁
Zurück in Lubec gönnten wir uns einen Hotdog im Downeast Dog House, einem kleinen Stand mit Hund im Brötchen Logo, einfach, lecker und genau richtig zum Mittag 🌭 Der Ort selbst wirkte ruhig, fast zeitlos, mit bunten Häusern, stillen Straßen und Blick aufs Meer.
Am Nachmittag fuhren wir weiter zum Red Point View, abgelegen, verwurzelt, wild. Ein schmaler Pfad führte durch den Wald zu einem Aussichtspunkt über das Meer. Dort stand ein neues Holzhaus mit Tisch und Stühlen, rundum Fliegengitter, perfekt, um einfach zu sitzen und zu schauen. Trotzdem war da dieser Respekt vor der Natur, der moosige Boden, die steile Abbruchkante, die Stille. Jens meinte, es fühle sich an wie eine Szene aus einem Stephen King Roman. Und ja, Elche oder Bären könnten hier durchaus leben, auch wenn man sie selten sieht 🌲
Später führte uns die Strecke nach Bucksport, vorbei an Wildberry Feldern, bunten Wäldern und kleinen Orten. Country Musik im Radio, Sonne auf der Windschutzscheibe, pure Roadtrip Stimmung 🚗
In Bucksport angekommen, gleich ein gutes Gefühl. Die Wohnung in der Central Street war gemütlich, warm und mit allem ausgestattet. Der Ort selbst freundlich, überschaubar, mit Blick auf die Penobscot Narrows Bridge und Fort Knox. Am Abend noch ein Spaziergang am Wasser, goldene Sonne über dem Fluss, ein friedlicher Abschluss 🌅
Ein Tag voller Weite, Begegnungen und Farben. Vom Licht am Meer über süße Muffins bis zum goldenen Abend in Bucksport, Maine zeigte sich von seiner schönsten Seite 💫
📍 Tag 7 Acadia National Park und Bar Harbor
Der Tag begann in Bucksport. Unser Ziel war der Acadia National Park, einer der bekanntesten und meistbesuchten Parks in Neuengland. Schon auf der Fahrt wurde klar, dass der Tag lebhaft werden würde. Wegen des Government Shutdowns waren die Tore geöffnet, doch keine Ranger im Dienst. Kein Eintritt, keine Kontrolle, aber auch kein Verkehrsdienst. Das Ergebnis war ein Park voller Autos und Menschen, viele suchten verzweifelt einen Platz.
Trotz allem war die Natur überwältigend. Der Park liegt auf Mount Desert Island und vereint alles, was Maine ausmacht: schroffe Küste, stille Wälder, glatte Granitfelsen, klare Seen und das unaufhörliche Rauschen des Atlantiks 🌊
Einer der schönsten Stopps war der Sand Beach. Goldener Sand, türkis schimmerndes Wasser und dunkle Felsen, umrahmt von duftenden Kiefern. Der Wind roch nach Salz, das Licht flimmerte über den Wellen, Möwen kreisten über den Klippen. Für einen Moment war die Welt still.
Später ging es nach Bar Harbor, dem kleinen Hafenort am Rand des Parks. Laut, bunt, belebt, aber mit Charme. Am Pier schaukelten Boote, Menschen saßen in Straßencafés, Möwen riefen über den Dächern. Wir gönnten uns ein Eis, teuer, aber gut 🍦 und ließen uns treiben, bevor wir am Nachmittag zurück nach Bucksport fuhren.
Dort stand noch Fort Knox auf dem Plan, die große Granitfestung direkt am Penobscot River. Nicht zu verwechseln mit dem berühmten Goldlager in Kentucky, dieses Fort ist älter, stiller und voller Geschichte. Es wurde Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut, um die Küste Maines zu schützen, und nie in einer Schlacht eingesetzt. Heute sind die Gewölbe kühl, die Mauern dick, die Gänge leer. Zwischen den alten Kanonen hallen Schritte und Stimmen, und durch die Fenster fällt warmes Abendlicht.
Von der Festung aus blickten wir auf die Penobscot Narrows Bridge, deren hohe Pylone in der Sonne glänzten. Ein stiller, würdevoller Abschluss eines vollen Tages.
Ein Tag zwischen Atlantik, Felsen und Geschichte. Acadia zeigte seine wilde Seite, Fort Knox seine ruhige, und dazwischen lag einfach nur das Gefühl, unterwegs zu sein 💫
📍 Tag 8 Bucksport, Bangor und die Kancamagus Route
Wir sind früh gestartet, die Welt war noch still. Nebel lag über den Hügeln, die Luft kühl und klar. Unser erster Halt war in Bangor, vor einem roten Backsteinhaus mit schwarzen Gittern und eisernen Spinnennetzen. Es gehört einem berühmten Autor, dessen Geschichten tief in Maine verwurzelt sind und so manchem Leser eine Gänsehaut beschert haben. Alles wirkte geheimnisvoll, ein bisschen unheimlich, genau so, wie man es sich vorstellt.
Kurz danach hielten wir an einem Fluss, aßen Brot, tranken Kaffee, streckten die Beine. Das Wasser war klar, die Steine rund, der Himmel noch blass. Diese Ruhe, bevor der Tag richtig begann, war fast magisch 🌫️
Dann weiter nach North Conway, ein charmantes Städtchen mit alten Holzhäusern und kleinen Cafés. Dort gab es Latte Macchiato und Blueberry Munchkins von Dunkin, genau richtig, nicht zu viel, nicht zu wenig ☕🫐
Danach begann der Höhepunkt des Tages, die Fahrt über die Kancamagus Route. Sie gilt als eine der schönsten Straßen Neuenglands. Gold, Rot, Orangefarben, die im Sonnenlicht glühten. Die Sabaday Falls stürzten eng zwischen Felsen hinab, während die Lower Falls ruhig und breit flossen. Überall rauschte Wasser, der Duft von feuchtem Laub und Holz lag in der Luft 🍂💦
Ein weiterer Halt war die Albany Covered Bridge. Ein Stück Geschichte mitten in der Natur. Das Holz knarrte unter den Schritten, Licht fiel durch kleine Fenster auf den Fluss. Wir saßen still und schauten dem Wasser zu, das unter uns vorbeizog.
Musik begleitete uns den ganzen Tag. Classic Vinyl im Radio, Rod Stewart, Fleetwood Mac, ein bisschen Country. Der perfekte Soundtrack für einen goldenen Oktobertag 🎶
Am späten Nachmittag zog der Himmel zu. Leichter Regen fiel, das Licht wurde weich. Ich wurde langsam unruhig, weil wir noch keine Unterkunft hatten. Jens blieb wie immer gelassen. Und am Ende fanden wir das Partridge House, ein kleines Bed and Breakfast mit warmem Licht, weicher Decke und dieser Art von Ruhe, die man nur auf Reisen findet 🕯️
Ein Tag voller Farbe, Klang und kleiner Momente, die bleiben. Maine verabschiedete uns in sanften Tönen, und New Hampshire hieß uns mit offenen Armen willkommen 💫
📍 Tag 9 Von Norwich nach St Albans
Der Morgen in Norwich begann ruhig. Das Partridge House war wieder so ein Volltreffer, ein altes, liebevoll gepflegtes Bed and Breakfast mit knarrenden Holzböden, hellen Zimmern und einem Gastgeber, der das Haus mit echter Herzlichkeit führt. Der Duft von Kaffee lag in der Luft und draußen hing leichter Nebel zwischen den Bäumen ☕🌫️
Nach dem Frühstück ging es Richtung Quechee Gorge, dem Grand Canyon von Vermont. Wir wanderten hinunter zur Schlucht, zwischen Felsen, Farnen und feuchter Erde. Unten rauschte das Wasser leise, über uns spannte sich die Brücke. Ein Ort, an dem man unweigerlich stehen bleibt und einfach schaut 💦
Weiter ging die Fahrt nach Woodstock und dieser Ort war wirklich besonders. Alte Häuser, gepflegte Gärten, kleine Läden mit handgemachtem Schmuck und Seifen, ein Fluss, der sich durch die Stadt zieht. Überall Herbstdeko, Kürbisse, bunte Blätter, Holzzäune. Fast zu perfekt, um echt zu sein, vielleicht der schönste Ort bisher auf unserer Reise 🎃🍂
Danach führte uns die Route 100 weiter nach Norden. Eine hübsche Strecke mit Wäldern, Dörfern und Hügeln, aber die großen Highlights blieben diesmal aus. Hier und da ein Wasserfall, goldene Bäume, ein paar Fotostopps, insgesamt ruhiger, aber schön.
Am Nachmittag wechselten wir auf die Route 108 und dort wurde es wieder magisch. Enge Straßen, leuchtende Wälder, Sonne, die durch das Laub fiel. Genau das, was man sich vom Indian Summer erträumt 🍁
Am Abend erreichten wir St Albans. Ein kleines Motel, einfach und sauber, perfekt für eine Nacht. Draußen wurde es früh dunkel, das Licht weich und wir waren müde, aber zufrieden 🌙
Auf dem Weg dorthin warteten wir an einem Bahnübergang auf einen langen Amtrak Zug. In St Albans endet die Linie Vermonter, die von hier aus bis nach Washington D C fährt. Der Zug rollte langsam vorbei, ein schönes kleines Detail auf einer ohnehin besonderen Etappe 🚆
Ein Tag voller Farben, Kurven und kleiner Entdeckungen. Vermont zeigte uns seine stille, freundliche Seite und genau das machte ihn so schön 💫
📍 Tag 10 Von St Albans nach Montréal
Der Tag begann mit Sonne, blauem Himmel und leuchtenden Farben entlang der Landstraße. Bäume in allen Schattierungen von Gelb, Orange, Rot und Kupfer begleiteten uns auf dem Weg nach Norden. Eine dieser Strecken, bei denen man am liebsten alle paar Meter anhalten würde, weil die Landschaft einfach zu schön ist 🍁
An der Grenze zu Kanada gab es kurz ein paar kleine Turbulenzen, die sich aber schnell klärten. Danach konnten wir ohne Probleme weiterfahren 🇨🇦
Am frühen Nachmittag erreichten wir Saint Jean sur Richelieu, eine ruhige Stadt südlich von Montréal. Von dort aus fuhren wir mit der neuen REM Bahn in die Innenstadt. Diese Bahn ist ein modernes Schnellbahnsystem, das Montréal mit den umliegenden Regionen verbindet. Sauber, leise, klimatisiert und technisch auf dem neuesten Stand. Die Fahrt verlief entspannt, fast lautlos, während die Stadt immer näher rückte 🚆
Montréal empfing uns mit einer Mischung aus Geschichte, Kultur und Energie. Die Basilique Notre Dame war der erste Höhepunkt. Von außen wirkt sie schlicht, doch im Inneren öffnet sich ein Raum aus tiefem Blau, Gold und Holz, ein Zusammenspiel aus Licht und Farbe, das kaum zu beschreiben ist. Der Altar leuchtet in warmen Tönen, die Decke erinnert an einen Sternenhimmel, und die Orgel zählt zu den größten Kanadas. Es ist ein Ort, der gleichzeitig feierlich und friedlich wirkt.
Danach spazierten wir zum alten Hafen. Dort steht der große Bonjour Montréal Schriftzug, davor das Riesenrad, dahinter glitzert das Wasser. Menschen schlenderten an der Promenade entlang, Möwen riefen, Straßenmusiker spielten. Die Skyline spiegelte sich in den Fenstern der alten Lagerhäuser, die heute Galerien und Cafés beherbergen ☀️
Zwischendurch gönnten wir uns einen Kaffee, machten Fotos, schauten den Leuten zu. Montréal hat diese Art von Lebendigkeit, die nie anstrengend wirkt. Französisch, englisch, modern, traditionsbewusst, alles fließt ineinander.
Als der Tag sich neigte, fuhren wir mit der REM wieder zurück nach Saint Jean sur Richelieu. Draußen senkte sich das Licht über die Vororte, die Züge glitten leise vorbei. Wir waren müde, aber erfüllt, Montréal hatte uns ein Stück seiner Seele gezeigt 💫
📍 Tag 11 Montréal - Stadtklang und Aussicht
Heute ließen wir es ruhig angehen. Ausschlafen bis kurz nach acht, ein sanfter Start in den Tag. Der erste Kaffee kam aus dem kleinen Supermarkt um die Ecke, noch warm in der Hand, begleitet von der leisen Geschäftigkeit des Morgens. Danach ein kurzer Moment der Stille, bevor wir aufbrachen ☕
Gegen halb zehn machten wir uns auf den Weg. Mit dem Auto bis zur REM Station in Brossard und von dort weiter in die Stadt. Montréal wartete, sonnig, freundlich, lebendig.
Unser Ziel war der rote Hop on Hop off Bus, um Montréal noch einmal aus einer anderen Perspektive zu erleben. Der Himmel war klar, die Luft mild, und schon beim Einsteigen lag Vorfreude in der Luft. Der Stadtführer, oder wie sie hier sagen guide, war ein echtes Original. Mit Humor und Charme erzählte er Geschichten, sang zwischendurch sogar ein Lied und ließ die Stadt lebendig werden.
Der Bus fuhr gemächlich durch Montréal. Breite Boulevards, alte Steinhäuser, Parks, Kunst, Leben. Bei jedem Halt veränderte sich das Bild der Stadt. Besonders eindrucksvoll war Station acht, der Aussichtspunkt auf dem Mont Royal. Von dort blickt man über die gesamte Stadt, die Türme der Innenstadt, den Sankt Lorenz Strom und das leuchtende Herbstlaub. Die Farben wirkten fast überirdisch. Ein Ort, an dem man unweigerlich still wird 🍁
Weiter ging es zum Gelände der Weltausstellung von 1967. Besonders faszinierend war die Biosphère, dieses große gläserne Kugelgebäude, das heute ein Umweltmuseum ist. Früher war es der Pavillon der Vereinigten Staaten, heute dreht sich alles um Wasser, Klima und Nachhaltigkeit. Ein modernes, lichtdurchflutetes Gebäude, das schon von außen wie ein Kunstwerk wirkt 🌍
Während der Bus langsam durch die Stadt fuhr, wehte Wind durchs Haar, Stimmen vermischten sich mit Musik und Verkehr. Montréal zeigte sich von seiner offenen, lebensfrohen Seite. Eine Stadt mit Herz, Geschichte und Witz, die laut und doch herzlich bleibt.
Am Abend ging es zurück nach Saint Jean sur Richelieu. Draußen glitt die Dämmerung über die Vororte, Licht spiegelte sich in den Fenstern, und alles wurde ruhig. Wir kamen müde, aber zufrieden zurück, voller Bilder, Klänge und Eindrücke 💫.
📍 Tag 12 Von Montréal nach Ottawa
Heute hieß es Au revoir Montréal 💛 und weiter nach Ottawa. Der Himmel war klar, die Luft kühl, und wir starteten entspannt in den Tag. Unterwegs noch ein kleiner Einkaufsstopp, ein neuer Kulturbeutel durfte mit. Montréal war ein echtes Highlight, lebendig, charmant und voller Kontraste. Jetzt wartete die Hauptstadt Kanadas.
Die Fahrt verlief ruhig, durch herbstliche Landschaft, Wälder und Felder, das Licht golden und weich. In Ottawa angekommen, sofort dieses Gefühl von Weite und Würde. Die Stadt wirkt britisch im Stil, aber mit nordamerikanischem Herz.
Erster Stopp war Parliament Hill, das Herz der Stadt. Die neugotischen Gebäude mit ihren Türmen und grünen Kupferdächern stehen hoch über dem Ottawa River. Der Peace Tower prägt die Silhouette, davor brennt die Eternal Flame, das ewige Feuer, das seit 1967 an die Einheit Kanadas erinnert. Drumherum das Wasserbecken mit den Wappen der Provinzen, ein Moment, der innehalten lässt.
Ein paar Schritte weiter der Rideau Canal, ein technisches Meisterwerk des 19. Jahrhunderts und UNESCO Welterbe. Acht Schleusenkammern überwinden auf rund 24 Metern den Höhenunterschied zwischen Fluss und Stadt. Noch heute werden sie von Hand bedient, mit Kurbeln und Zahnrädern, wie vor fast zweihundert Jahren. Wir sahen zu, wie ein Kajakfahrer sich Stufe für Stufe hinab arbeiten ließ, ruhig und präzise. Dahinter das helle, turmgesäumte Château Laurier, das die ganze Szene wirken ließ wie ein Gemälde aus einer anderen Zeit.
Weiter durch die Straßen, vorbei an alten Häusern und breiten Boulevards, bis zur Notre Dame Cathedral Basilica, der ältesten Kirche Ottawas. Von außen schlicht, innen ein Spiel aus Holz, Blau und Gold, mit zwei glänzenden Türmen und einer goldenen Marienfigur, die in der Sonne strahlt.
Mittags etwas Herzhaftes, einfach, kräftig, genau richtig bei dem frischen Wind. Danach das kulinarische Highlight des Tages, der berühmte BeaverTail. Ein flach ausgezogener Hefeteig, frittiert, mit Zucker und Zimt bestäubt und warmem Apfelkompott serviert. Außen knusprig, innen weich, süß und buttrig, typisch Kanada, typisch glücklich 😄
Später standen wir am Aussichtspunkt über dem Ottawa River. Unten glitt ein Boot vorbei, über uns spannte sich die Alexandra Bridge, die Ontario und Québec verbindet. Das Licht über dem Wasser war golden, ruhig und weit.
Ein Tag voller Geschichte, Farben und Genuss. Ottawa hat uns überrascht, würdevoll, freundlich und ganz ohne Eile. Eine Stadt, die Stärke ausstrahlt und trotzdem leise bleibt 💫
📍 Tag 13 Von Ottawa nach Lake Placid
Der Tag begann ruhig, mit einem Frühstück, das sich sehen lassen konnte. Kein klassisches deutsches Wurst und Käse Buffet, aber alles, was man braucht. Frisches Obst, Croissants, Joghurt, Orangensaft, Toast, Rührei, kleine Würstchen. Nach all den süßen Frühstücken der letzten Tage war das angenehm und einfach gut.
Danach ging es los. Kanada lag hinter uns, die USA vor uns. Der Grenzübertritt war unspektakulär, kein Stempel, keine Kontrolle, einfach weiterfahren. Die Strecke war wunderschön, die Farben des Herbstes leuchteten, und die kleinen Orte am Weg, Chipman, Potsdam, Tupper Lake, wirkten, als sei die Zeit dort stehen geblieben.
In Tupper Lake legten wir eine Pause ein, im Washboard Donut Shop, einem Waschsalon Café. Der Donut war ein Volltreffer, weich, warm, lecker. Der Kaffee dagegen so süß und künstlich, dass wir ihn tatsächlich nicht austrinken konnten. Trotzdem hatte der Ort Charme und die Pause tat gut.
Weiter ging es nach Saranac Lake. Dort fanden wir ein kleines Motel direkt am See, ruhig gelegen, mit Blick aufs Wasser. Der Ort selbst ist hübsch, klein, mit dieser besonderen Mischung aus Natur und kleinem Stadtleben. Das Licht am Nachmittag glitzerte über dem See, weich und golden.
Später fuhren wir nach Lake Placid und wagten uns auf den Cobble Hill Trail. Der Weg ist nicht lang, aber steil, rund drei Kilometer hin und zurück. Er führt durch Wald, über Felsen und Wurzeln, immer leicht bergauf. Oben dann der Blick, weit, klar, beeindruckend. Unten der Mirror Lake, ringsum die Hügel im Farbspiel des Indian Summer. Ich war erschöpft, die Füße schmerzten, aber ich war stolz.
Der Abend war ruhig. Eine heiße Dusche, etwas zu essen, dann einfach liegen und atmen. Kein großes Programm mehr, nur dieses Gefühl, viel gesehen und viel geschafft zu haben. Ein Tag, der bleibt, ehrlich, anstrengend, schön 💫
📍 Tag 14 Kingston - Regenzeit mit Charme
Die Fahrt von Lake Placid nach Kingston war ruhig und nass. Der Himmel grau, die Bäume leuchteten trotzdem in den schönsten Farben. Auf der Strecke legten wir nur wenige Stopps ein, der Regen ließ kaum nach. In Wells fanden wir Zuflucht bei Uncle Carl’s Coffee, ein gemütliches Café mit Holzdekor und warmem Licht. Ich hatte eine Spinatquiche, Jens etwas mit Schinken, beides köstlich und überraschend hausgemacht. Der Kaffee tat gut und der Laden war so ein Ort, der von außen unscheinbar wirkt und innen Herz hat ☕😊
Am Nachmittag erreichten wir Kingston. Das Wetter blieb trüb, aber das Zimmer war warm und einladend. Nach einer kurzen Pause machten wir uns auf den Weg zum Hafen. Der Wind trieb feinen Regen über den Rondout Creek, wo alte Schiffe und Boote still im Wasser lagen. Unter ihnen die Mathilda, ein alter Dampfschlepper aus dem 19. Jahrhundert, rostig, mächtig, mit einer Geschichte, die man förmlich spüren konnte 🚢
Über uns spannte sich die Wurts Street Bridge, eine der ältesten Hängebrücken des Bundesstaates New York. Grau und stark, sie verbindet Kingston mit Port Ewen, und wenn man darunter steht, hört man das leise Brummen der vorbeifahrenden Autos, wie ein Echo vergangener Zeiten 🌁
Der Spaziergang war kurz, aber schön. Der Regen legte sich sanft auf das Wasser, und die Stadt wirkte still und freundlich. Abends kehrten wir im Dietz Stadium Diner ein. Ein echtes amerikanisches Diner, rot gepolsterte Sitze, Chromleisten, Musik aus den 80ern. Sie fragte, Table oder Booth, und wir saßen in einer dieser typischen Nischen, wie man sie aus Filmen kennt 🍔🎶
Das Essen war einfach, ehrlich, genau richtig für diesen Tag. Danach nur noch der Rückweg ins Hotel, nasse Jacken über den Stuhl, warme Betten, müde Zufriedenheit. Ein Tag ohne Sonne, aber mit Seele 🌧️💛
📍 Tag 15 Philadelphia - Ankommen zwischen Fluss und Stadt
Der Morgen begann früh in Kingston. Der Himmel war grau, die Luft kühl, die Wälder entlang der Strecke leuchteten noch einmal in kräftigem Rot und Gold. Die Fahrt über den Highway war ruhig, der Verkehr überschaubar.
Ein Zwischenstopp in Poughkeepsie führte uns auf den Walkway over the Hudson, eine beeindruckende Fußgängerbrücke über den Fluss. Ursprünglich wurde sie 1889 als Eisenbahnbrücke erbaut und war damals eine der längsten Stahlbrücken der Welt. Nach einem Brand 1974 blieb sie jahrzehntelang ungenutzt, bis man sie restaurierte und 2009 als Fußgängerbrücke wieder eröffnete. Heute ist sie fast zweieinhalb Kilometer lang und verbindet die Städte Highland und Poughkeepsie miteinander. Der Wind dort oben war kräftig, die Luft klar, und der Blick weit über das Wasser und die umliegenden Hügel, ein stiller Moment mit großem Gefühl 🌬️🌉
Danach ging es weiter Richtung Süden. Die Landschaft änderte sich langsam, die Straßen wurden breiter, die Orte dichter. Kurz vor Philadelphia brach die Sonne durch die Wolken und tauchte alles in goldenes Licht ☀️
Am Nachmittag erreichten wir unsere wunderschöne Wohnung mitten in der Stadt. Modern, gemütlich, mit allem, was man braucht. Von dort aus konnten wir zu Fuß los, in etwa fünfzehn Minuten standen wir an den Rocky Steps. Ideal gelegen, um die Stadt zu erkunden, ohne das Auto zu benutzen. Ein kleiner Tipp am Rande: Der Fahrstuhl war außer Betrieb, also lohnt es sich, vor einer Buchung kurz zu fragen, in welchem Stockwerk man wohnt und ob der Aufzug funktioniert.
Unser Spaziergang führte uns zum Philadelphia Museum of Art. Die berühmten Stufen hinauf, oben der Blick über die Stadt, weit und klar. Die Statue von Rocky, umringt von Besuchern, die alle lächeln. Von dort weiter über den Benjamin Franklin Parkway mit den Flaggen der Nationen bis zum Rodin Museum, wo der Denker still im Garten sitzt 🏛️
Später erreichten wir die City Hall, ein eindrucksvolles Gebäude aus hellem Stein mit Türmen, Torbögen und unzähligen Skulpturen. Hoch oben steht William Penn, der Gründer der Stadt, und blickt auf Philadelphia hinab. Rundherum das Treiben der Stadt, Musik, Stimmen, Lichter und doch eine angenehme Ruhe.
Am Abend kauften wir noch ein paar Kleinigkeiten ein und ließen den Tag in Ruhe ausklingen. Philadelphia fühlte sich sofort vertraut an, wie eine Stadt mit Geschichte, Stolz und Herz 💫🌆
📍 Tag 16 Philadelphia - Stadt der Energie und Geschichte
Heute war einer dieser Tage, an denen sich alles leicht anfühlt, selbst das viele Laufen, auch wenn mein Fuß am Ende ziemlich gemeckert hat. Philadelphia zeigte sich von seiner besten Seite, Sonne, Wind und ein Hauch Geschichte in jeder Straße ☀️🌬️
Der Morgen begann mit einem Lächeln. Jens lief die berühmten Rocky Steps hinauf, Arme in der Luft, als hätte er gerade den Weltmeistertitel geholt. Ich filmte, lachte und versuchte, gegen den Wind anzukommen, der uns die Haare ins Gesicht wehte. Danach ging es zurück zur Wohnung, gemütlich frühstücken, ein bisschen Alltag im Reisen, bevor das Abenteuer weiterging ☕💛
Mit dem Hop on Hop off Bus fuhren wir quer durch die Stadt, vorbei an alten Backsteinfassaden, glänzenden Hochhäusern und all den Gesichtern, die Philadelphia so lebendig machen. Unser erster richtiger Stopp war der Reading Terminal Market, ein Paradies aus Düften, Stimmen und Essen. Überall stapelten sich Gläser, Brot, Kuchen, Nüsse, und mittendrin das berühmte Philly Cheese Steak. Zartes Fleisch, geschmolzener Käse, geröstete Zwiebeln. Wir hätten uns wirklich eins teilen sollen, aber na ja, man lebt ja nur einmal 🥖🧀
Später auf dem Platz beim Independence Visitor Center sahen wir eine kleine Militärvorführung. Präzise, laut, eindrucksvoll. Diese Mischung aus Geschichte und Gegenwart liegt hier überall in der Luft. Danach ging es weiter durch die Straßen, vorbei an Wandgemälden, Statuen und alten Gebäuden, die von Macht und Stolz erzählen.
Wir kamen am Hard Rock Café vorbei, sahen den Platz mit den eingelassenen Gedenktafeln und das Denkmal mit den ineinander verschlungenen Händen. Alles so unterschiedlich und doch passte es zusammen, Ausdruck einer Stadt, die nie stillsteht 🎶🏛️
Zum Abschluss des Tages kehrten wir noch einmal zu den Rocky Steps zurück. Jens posierte neben der Statue, beide mit erhobenen Fäusten, als wollte der Tag uns zuflüstern, ihr habt es geschafft.
Jetzt schmerzen die Füße, der Kopf ist voll, aber das Herz ist leicht. Philadelphia bleibt als Stadt der Energie, der Musik und des guten Essens in Erinnerung und als Ort, an dem man einfach mal die Arme in die Luft werfen darf, egal warum 💫
📍 Tag 17 Princeton und New Haven
Heute starteten wir in Philadelphia und fuhren am Vormittag nach Princeton. Der Campus war ein echtes Highlight, ruhig, weitläufig und wunderschön gepflegt. Alte Gebäude aus grauem Stein, kleine Wege zwischen Bäumen, Türmchen, Bögen und Rasenflächen, die so akkurat wirkten, als würden sie täglich gebürstet. Überall Studierende mit Rucksäcken und Kaffeebechern, Gelassenheit in Bewegung. Wir liefen herum, machten Fotos und ließen diese besondere Atmosphäre einfach wirken 🎓🍂
Am frühen Nachmittag ging es weiter nach New Haven. Nach dem Einchecken zog es uns direkt zur Yale University, einem Ort, der Geschichte atmet. Die ehrwürdigen Gebäude erinnerten fast an Harry Potter, mit ihren steinernen Fassaden, Türmen und kleinen Innenhöfen. Vor der Beinecke Library saßen Studierende auf den Stufen, aßen, lasen, redeten. In der Luft lag diese stille Konzentration, die man spürt, wenn Menschen an einem Ort zusammenkommen, um zu lernen und zu träumen 📖✨
Drinnen in der Beinecke Rare Book and Manuscript Library war es still und fast feierlich. Das Licht fiel sanft durch die durchscheinenden Marmorwände, die in warmen Tönen leuchteten. Kein normales Glas, sondern dünne Platten aus hellem Vermont-Marmor, die das Sonnenlicht filtern, sodass der Raum wie von innen glüht. In der Mitte ein gläserner Turm mit Regalen voller alter Bücher, und hinter Glas lag sie, die berühmte Gutenberg Bibel. Ein Moment, der still macht, fast andächtig, weil man spürt, dass hier Wissen aufbewahrt wird wie ein Schatz.
Später, während ich schon unter der Dusche stand, lief Jens noch zum kleinen Flughafen von New Haven, dem Tweed Airport, nur ein paar Straßen entfernt. Kleine Maschinen, wenig Betrieb, alles überschaubar. Er kam mit einem zufriedenen Lächeln zurück, das mehr sagte als Worte.
Der Abend war ruhig, genau richtig nach einem Tag voller Eindrücke. Princeton und Yale, zwei Orte, die zeigen, wie besonders Wissen wirken kann 🌙
📍 Tag 18 Sleepy Hollow und die Fahrt nach Rochelle Park
Heute war einer dieser Tage, an denen schon die Strecke selbst das Ziel war. Nach einem ruhigen Frühstück in New Haven ging es los Richtung Sleepy Hollow. Der Name klingt nach Legende, und genau das ist er auch. Washington Irving machte diesen Ort im 19. Jahrhundert berühmt mit seiner Geschichte vom kopflosen Reiter. Er lebte ganz in der Nähe, in Tarrytown, und ließ Nebel, Glockengeläut und raschelndes Herbstlaub zu Kulissen seiner Erzählung werden.
Der Friedhof von Sleepy Hollow ist riesig, fast wie ein Park. Alte Bäume, gewundene Wege, Grabsteine, die sich neigen, als wollten sie zuhören. Dazwischen steht das Rockefeller Mausoleum, ein mächtiger Bau aus hellem Granit. Davor die bronzene Frau in Trauerhaltung, die Mourning Woman. Sie steht dort seit über hundert Jahren und bewacht schweigend die Ruhestätten.
Rund um sie rankt sich eine alte Legende. Man sagt, wer sie bei Dämmerung berührt, hört später in der Nacht ein Flüstern. Kein Spuk, eher ein Hauch, als wolle jemand warnen oder den eigenen Namen sagen. Manche glauben, sie prüfe, ob man die Ruhe des Ortes geachtet hat. Andere meinen, sie trage Botschaften für jene, die noch suchen. Sicher ist nur, dass man dort leiser spricht als anderswo, weil der Ort einen dazu bringt 🕯️🍂
Danach hielten wir in Tarrytown bei Main Street Sweets. Hausgemachtes Eis mit dem Namen Main Street Special, süß, cremig, genau richtig nach all den stillen Momenten zuvor. Die Halloween Deko in den Fenstern war kaum zu übersehen, Skelette, Kürbisse, Totenköpfe, die Addams Family in Gelb. Hier liebt man den Oktober 🎃
Später fuhren wir weiter Richtung Süden, hielten im Half Moon Park in Piermont mit Blick auf den Hudson. Das Wasser glitzerte, die Sonne senkte sich langsam, Indian Summer im schönsten Licht. Danach entschieden wir uns gegen die Mautstraße und fuhren über Land. Sanfte Hügel, bunte Wälder, Häuser wie aus einem Bilderbuch, eine Strecke, die man nicht vergisst 🌾🌻
Am Abend erreichten wir unsere Unterkunft in Rochelle Park. Ruhig, sauber, ein guter Platz für die letzten Tage der Reise. Im Supermarkt um die Ecke noch kurz eingekauft und dann einfach durchgeatmet.
Eigentlich wollten wir den Tag mit einem Sonnenuntergang am Hudson beenden. Goldene Stunde, Wasser, Skyline, so war der Plan. Stattdessen landeten wir versehentlich auf der Brücke, mitten im New Yorker Feierabendverkehr. Jens lachte und meinte, immerhin können wir jetzt sagen, wir waren im New Yorker Abendverkehr. Unser eigentlicher Aussichtspunkt mit Blick auf die George Washington Bridge lag schon vor uns, aber der Park war geschlossen. Ein bisschen schade, aber irgendwie passte es. Der Tag war so voll von Eindrücken, dass es keinen perfekten Abschluss brauchte. Wir hatten ihn längst, auf den Straßen, in den Farben und im Lachen über unsere spontane New York by accident Tour 🌉💫
📍 Tag 19 New York City
Der Tag begann ruhig, mit dem vertrauten Duft von Toast, Kaffee und süßem Obst. Ein einfaches amerikanisches Frühstück, genau richtig, um in diesen riesigen Tag zu starten ☕🍓
Wir fuhren mit dem Auto bis zur Secaucus Junction, parkten dort und nahmen den Zug nach Manhattan. Von dort ging es mit der Subway weiter, schnell, laut, aber erstaunlich unkompliziert. Das System funktioniert clever, jede Fahrt wird einzeln abgerechnet, bis man 34 Dollar erreicht, dann fährt man den Rest der Woche kostenlos.
Unser erstes Ziel war die Radio City Music Hall, ein Art déco Traum aus Gold, Messing und Geschichte. Schon das Foyer wirkte wie eine Zeitreise in die 1930er Jahre, mit goldenen Wänden, weichem Licht und Teppichen voller Noten und Instrumente. Die Backstage Tour war ein echtes Highlight. Wir standen dort, wo seit 1925 die legendären Rockettes auftreten, und durften sogar eine von ihnen persönlich treffen. Sie erzählte von Disziplin, Leidenschaft und Tradition. Hundert Jahre Tanzgeschichte, lebendig und greifbar ✨💃
Danach ging es weiter zu den Hudson Yards, wo das alte New York plötzlich ganz modern wirkt. Zwischen glänzenden Türmen steht die Vessel, dieses kupferfarbene, wabenartige Kunstwerk, das fast außerirdisch aussieht. Gleich daneben The Shed, ein wandelbarer Bau aus Stahl und Glas, der im Sonnenlicht fast schimmert.
Jens stieg hinauf auf The Edge, die höchste Aussichtsplattform der westlichen Hemisphäre. Ich blieb unten, mein Fuß brauchte eine Pause. Doch die Fotos, die er mir schickte, erzählten alles, der Hudson wie flüssiges Licht, die Skyline wie gemalt, der Blick bis zur Freiheitsstatue. Jens grinste breit, frei, glücklich, dieser Moment gehörte ihm 🏙️💫
Später fuhren wir mit der Subway Richtung Central Park. Ein kurzer Halt bei Dunkin’, Donut und Kaffee in der Hand, süßer Zucker gegen müde Beine. Am Strawberry Fields Memorial, dort wo Imagine in den Boden eingelassen ist, spielten zwei Musiker Beatles Songs. Der eine sang, der andere spielte Gitarre. Menschen saßen auf Bänken, Touristen und New Yorker nebeneinander, manche summten leise mit. Über allem lag diese Mischung aus Melancholie und Frieden 🌿🎶
Wir waren an beiden Tagen im Central Park. Er ist zweifellos beeindruckend, aber man sollte wissen, dass er nicht der stille Rückzugsort ist, den viele sich vorstellen. Es herrscht reger Verkehr, Fahrräder, Jogger, Spaziergänger, Pferdekutschen und Rikschas teilen sich die Wege. Es gibt sogar richtige Verkehrsschilder. Wen das nicht stört, wird den Park lieben. Für uns, die das beschauliche Oldenburg und seinen Schlossgarten gewohnt sind, war es eher überwältigend. Trotzdem bleibt der Central Park ein Stück echtes New York, laut, lebendig, grün und irgendwie faszinierend 🌳🗽
New York war heute alles zugleich, laut und herzlich, ehrgeizig und menschlich, prunkvoll und still. Ein Tag voller Gegensätze, die sich am Ende doch ergänzen 🌇💛
📍 Tag 20 New York City - Im Takt der Stadt
Der Tag begann ruhig, mit Kaffee, Toast und süßem Obst ☕🍓 Ein letztes Mal amerikanisches Frühstück, schlicht, aber genau richtig für diesen großen Tag. Danach fuhren wir mit dem Auto bis zur Secaucus Junction, parkten dort und nahmen den Zug nach Manhattan. Inzwischen fühlte sich das fast schon vertraut an.
Unser erstes Ziel war die High Line, ein Park in luftiger Höhe, gebaut auf einer alten Güterzugtrasse, die einst Fleisch, Milch und Gemüse durch Manhattans West Side transportierte. Als sie stillgelegt wurde, sollte sie abgerissen werden. Doch Bürger setzten sich dafür ein, sie zu bewahren, und so entstand aus rostigem Stahl, alten Schienen und wilder Vegetation ein einzigartiger Garten über den Dächern der Stadt 🌿
Der Einstieg lag zwischen alten Lagerhäusern, und kaum waren wir oben, veränderte sich die Stimmung. Zwischen den Schienen wuchsen Gräser und Astern, die Herbstfarben leuchteten, und die Stadt klang gedämpft, nur ein Rauschen von unten, vermischt mit Vogelstimmen und Gesprächen. Es war, als liefe man durch ein stilles, schwebendes Stück New York 🍂
Zwischen dem Grün tauchten überall Kunstwerke auf: ein bronzenes Gesicht, ruhig auf einem Stein, als Wächter der High Line. Eine überdimensionale rosa Fußskulptur mit roten Zehennägeln, frech und charmant 💗👣 Und eine gelbe Figur mit großen Augen, die neugierig über eine Mauer blickte. Die High Line ist nicht perfekt gepflegt, sondern bewusst wild, Pflanzen dürfen hier wachsen, wie sie wollen 🌸
Während wir gingen, öffneten sich immer wieder neue Blicke auf die Stadt. Erst die eleganten Glasbauten von Zaha Hadid, deren Fassaden das Licht in weichen Wellen zurückwarfen. Dann die glänzenden Türme der Hudson Yards, aus deren Mitte The Vessel ragt, dieses kupferfarbene Gebilde, das aussieht wie eine Mischung aus Bienenwabe und Raumstation 🏙️✨ Dazwischen Backstein, Streetart, Graffiti, kleine Cafés, alles atmete Kreativität und Wandel.
Nach dem Abstieg ging es weiter durch die Straßen bis zum Flatiron Building, das sich wie ein spitzer Keil in die Fifth Avenue schiebt. Leider war es eingerüstet, umhüllt von Stahl und Netzen, ein Stück Stadtgeschichte im Schlaf, aber auch das gehört zu New York: selbst Legenden werden hier restauriert, nicht vergessen 🏗️
Im Madison Square Park machten wir Pause. Aus einem kleinen, unscheinbaren Laden holten wir uns ein Chicken Parmesan Sandwich to go, von außen eher schlicht, drinnen alles blitzsauber, organisiert, freundlich. Das Sandwich war köstlich, würzig, knusprig, und wir teilten es uns, perfekt für zwei, die schon viele Schritte hinter sich hatten 🥪💛
Später, mitten auf einem Bürgersteig, begegnete uns ein echtes Stück New York-Humor: eine kleine Ratte auf einem E-Scooter mit dem Schriftzug We ♥ NYC 🐀🛴 Kein Kunstwerk, keine Attrappe, einfach da. Sie saß da, als würde sie dazugehören, selbstbewusst, typisch New York.
Im Central Park empfing uns wieder das bunte Sonntagsleben. Familien, Musiker, Jogger, Kutschen, Fahrräder, Rikschas, alles gleichzeitig, alles laut, alles lebendig 🎶🚴♀️🐿️ Wir sahen das Denkmal der Women’s Rights Pioneer, drei Frauen aus Bronze, vertieft über Papiere, stark und ruhig zugleich.
Ein Stück weiter flatterte die amerikanische Flagge zwischen goldenen Blättern 🇺🇸🍁 während ein Eichhörnchen neugierig über den Weg huschte. Die Sonne stand tief, das Licht wurde weich, golden. Wir liefen bis zur Bow Bridge, sahen Boote auf dem Wasser, hörten Musik und Stimmen im Hintergrund.
Der Park war schön, aber auch anstrengend, fast ein Rummel aus Bewegung und Klang. Wer Ruhe sucht, sollte wissen, dass es sie hier selten gibt. Aber wer Energie liebt, wird sie hier finden 🌇
New York hat uns an diesem Tag noch einmal alles gezeigt, Geschichte, Chaos, Kunst und Herz 💫 Ein Abschied mit Klang, Farbe und Leben.
📍 Tag 21 Rückreise-Tag, New York City ✈️ Bremen
Die letzte Nacht in den USA hatte es in sich. Gegen drei Uhr morgens durchbrach ein schriller Alarm die Stille 🔔 Erst dachte ich, der Kühlschrank summt lauter als sonst, doch als ich die Ohrstöpsel herausnahm, wurde mir klar, was wirklich los war, Feueralarm 🚨
Ich weckte Jens, wir packten im Halbschlaf das Nötigste zusammen, Pässe, Geld, Handys. Ich zog mir schnell eine Jeans über, einfach um nicht im Schlafanzug auf der Straße zu stehen 👖 Dann ging es die Treppen hinunter, vier Etagen, Herzklopfen inklusive ❤️
Unten standen nur wenige Gäste, vielleicht drei oder vier, dazu ein Polizist und Mitarbeitende des Hotels 👮♂️ Zum Glück stellte sich schnell heraus, dass es ein Fehlalarm war. Wir atmeten durch, müde, aber erleichtert 😮💨 Auf dem Rückweg nach oben begegneten wir einer Gruppe Männer, die einen von ihnen stützen, er wirkte, als hätte der Abend etwas zu lang gedauert. Ob da vielleicht ein unvorsichtiger Moment der Auslöser war, bleibt offen, aber der Gedanke lag nahe 🍃
Wieder oben im Zimmer legten wir uns hin, beide noch aufgewühlt. Schlaf kam kaum zurück. Erst am Morgen, beim Frühstück, erzählte mir Jens, dass er in der Nacht eine Stimme gehört hatte, eine ganze Weile bevor ich ihn geweckt habe. 🍞☕ Ganz leise, fast wie ein Traum: Jens, wach auf..
Erinnert ihr euch an die Dame von Sleepy Hollow? 👻 Vielleicht war es Zufall, vielleicht nur das Unterbewusstsein. Aber in diesem Moment lief mir ein kleiner Schauer über den Rücken.
Wir machten uns früh auf den Weg Richtung JFK, etwa eine Stunde Fahrt durch vollen Verkehr 🚗 Das Auto musste noch abgegeben werden, dann weiter mit dem AirTrain zum Terminal ✈️ Um kurz nach zehn waren wir dort, zu früh, um die Koffer aufzugeben, zu spät, um noch irgendwo hinzufahren.
Um elf öffnete der Schalter, kurz darauf die Anzeige: Verspätung. Statt 15:45 Uhr sollte es nun 17:15 Uhr werden, später sogar noch etwas mehr. Die Stunden zogen sich, das Warten wurde zur Geduldsprobe ⏳
In Frankfurt verpassten wir schließlich den Anschlussflug nach Bremen und mussten weitere sechs Stunden überbrücken 💤 Wir waren erschöpft, leer, irgendwo zwischen zwei Zeitzonen.
Als wir endlich zuhause waren, fühlte es sich an, als hätte die Welt kurz stillgestanden. Der Körper wollte schlafen, der Kopf war noch unterwegs über dem Atlantik 🌍 Die Reise war vorbei, groß, laut, voller Bilder und jetzt durfte es einfach still werden.
💫 Drei Wochen USA und Kanada. Indian Summer, Städte, Meer, Geschichten, Begegnungen 🌲🏙️🌊
Und dieses Flüstern in der letzten Nacht, vielleicht Zufall, vielleicht Erinnerung.
Wir sind glücklich, diesen Urlaub gemacht zu haben ❤️
Die Festplatte im Kopf war so voll, dass es erst mit dem Schreiben dieses Tagebuchs wieder möglich wurde, alles Stück für Stück zu erinnern, wie ein bunter Film, der sich langsam wieder zusammensetzt 🎞️✨
🌍 Unsere Reiseorte im Überblick
Manche Wege vergisst man nie, und manche Orte möchte man einfach noch einmal sehen.
Auf dieser Karte findest du die wichtigsten Stationen unseres Indian Summer Road Trips 🍁🚗✨.
Jeder Punkt steht für einen Moment, ein Bild oder eine Erinnerung, die uns auf unserer Reise begleitet hat.
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