🫧 Wenn der Abwasch ruft... und Frau Schmidt schon da ist

Brodie stand an der Küchentür und seufzte. Der Tag war lang gewesen, und das Spülbecken war voller Teller, Tassen und einem Topf, der eindeutig nicht von alleine sauber werden wollte. Doch kaum hatte sie den ersten Schritt in Richtung Spüle gemacht, war Frau Schmidt schon auf dem Weg. Mit ihrer kleinen, aber sehr effektiven Spülbürste in der Hand und einem Lächeln, das nichts verlangte, nur Ruhe ausstrahlte.

„Weißt du, Brodie“, sagte sie leise, während sie mit kreisenden Bewegungen Seifenschaum über einen Teller zog, „auch ein Tag mit Ecken hat weiche Kanten, wenn du dir erlaubst, sie zu spüren.“

Brodie lehnte sich zurück, ließ die Schultern sinken und atmete einmal tief durch.
🪷 „Schäume weg, was sich festsetzt, innen wie außen.“

🛋  Wenn das Sofa ruft – und Frau Schmidt schon liegt

Es war einer dieser Nachmittage, an denen Brodie hin und her lief, noch dies, noch das, die Gedanken voller Listen. Frau Schmidt hatte sich längst auf dem Sofa niedergelassen, mitten zwischen den geometrischen Kissen, wie ein kleiner Ruhepol.

Sie sagte nichts, hob nur kurz den Kopf, lächelte wissend und klopfte mit einem ihrer Fühler sanft auf das Polster neben sich. Als Brodie sich neben sie setzte, spürte sie, wie alles in ihr langsamer wurde, wie ihre innere Lautstärke sich absenkte.

„Weißt du“, murmelte Frau Schmidt schließlich, „es ist nicht faul, sich auszuruhen. Es ist weise.“
🍂 „Wer still sitzt, hört die Antworten, bevor die Fragen laut werden.“

✨Glanzmomente

Frau Schmidt liebt klare Sicht, nicht nur am Fenster, sondern auch im Kopf.
An diesem Morgen hat Brodie mal wieder zu viel gewollt: drei Dinge gleichzeitig begonnen, noch bevor der Tee gezogen hat. Und dann auch noch das Licht, das so unbarmherzig auf die ungeputzten Fensterscheiben fällt.

Frau Schmidt rückt ihr Stirnband zurecht, greift zum Tuch und beginnt in sanften Kreisen zu polieren. „Innen wie außen,alles darf klarer werden,“ flüstert sie, mehr für sich als für andere.

Jeder Wisch ist wie ein kleiner Zauberspruch gegen den inneren Druck. Während sie das Fenster streifenfrei bekommt, spiegelt sich darin etwas viel Wertvolleres: die Erkenntnis, dass es keinen perfekten Tag braucht. Nur einen echten.

„Du musst heute nichts beweisen,“ sagt sie leise, als Brodie in der Tür steht, das Herz noch aufgedreht wie der Wasserhahn.
„Ein klarer Blick beginnt mit einem sanften Gedanken.“

Und irgendwie, mit diesem Satz und dem ersten Sonnenstrahl auf der frisch geputzten Scheibe, ist es dann doch ein guter Tag geworden.