Dachterrassenglück und Gedankenfunk
Kaum hatte Ewo, die treue Möwe, Mona sanft auf den warmen Terrassenboden abgesetzt, schüttelte er die Flügel und zwinkerte ihr zu.
„Ich bin dann mal wieder unterwegs , Blacky und Lila warten schon. Wir drei tauschen Geschichten aus. Eine Fledermaus, eine Fliedermaus und ich , das passt irgendwie.“
Mona grinste. Ewo hatte einfach überall Freunde.
„Wenn du zurückwillst , schick mir einfach ’nen Gedanken. Ich hör dich.“
Ein letzter Flügelschlag , und Ewo entschwand Richtung Drielaker Himmel.
Und Mona?
Die saß plötzlich mittendrin.
Mitten auf der sagenumwobenen Dachterrasse von Nic und CJ.
Die, von der Brodie so oft erzählt hatte:
Groß. Grün. Wunderschön. Und irgendwie voller Herz.
Sie ließ ihren Blick schweifen.
So viele Pflanzen in großen Töpfen und Pflanzkübeln , liebevoll arrangiert.
Ein kleines Windrad drehte sich leise. Deko aus Holz, Eisen, Steingut , überall kleine Schätze.
Und da , Hufeisen. (Vom Großen vielleicht?)
Einfach so. Schön, echt, dekorativ.
Sie entdeckte einen kleinen Stuhl mit einem Schild dran:
Lieblingsplatz.
Natürlich.
Mona kletterte drauf, ließ die Füßchen baumeln und atmete tief durch.
Sie erinnerte sich an Brodies Erzählungen.
An die lauen Sommerabende.
An die Einweihungsgrillrunde.
An die vielen Plissees an den Seiten , und die kreative Erfindung für die Decke:
Ola, der selbstgebaute Sonnenschutz mit Magneten und Stoffbahnen.
„Das war ein Meilenstein“, hatte Brodie gesagt.
„Da waren Nic und ich mal wieder richtig erfinderisch.“
Mona schmunzelte.
Hier war alles echt. Und trotzdem ein kleines bisschen magisch.
Und während sie auf dem Lieblingsplatz saß, den Wind in den Blättern hörte und sich das Windrad drehte, dachte sie leise:
Hier bleib ich erstmal. Nur für ein Weilchen.